Die Arbeit mit Kunststoff auf dem Steinfurter Campus vorantreiben
Unsere Hochschule beruft Prof. Dr. Stephanie Düttmann als neue Leiterin des Labors für Kunststofftechnik und Makromolekulare Chemie an den Fachbereich Chemieingenieurwesen.
Prof. Dr. Stephanie Düttmann ist an den Fachbereich Chemieingenieurwesen unserer Hochschule berufen worden. (Foto: FH Münster/Wilfried Gerharz)
Thermoplastisches Polyurethan ist ein Kunststoff, der aus dem Alltag kaum wegzudenken ist. Der gemeinhin als TPU abgekürzte Stoff wird zum Beispiel in Smartphone-Ladekabeln oder in Sohlen von Sportschuhen verwendet. Für diese Anwendungen hat Prof. Dr. Stephanie Düttmann passende TPU unter anderem bei ihrer Arbeit bei BASF entwickelt. Denn thermoplastische Polyurethane sind ihr Fachgebiet. Zum aktuellen Wintersemester ist Düttmann an den Fachbereich Chemieingenieurwesen unserer Hochschule berufen worden und übernimmt nun auf dem Steinfurter Campus die Leitung des Labors für Kunststofftechnologie und Makromolekulare Chemie.
„Nach 20 Jahren in der Industrie ist die Arbeit an einer Hochschule und insbesondere in der Lehre eine neue Herausforderung für mich, die ich gern angenommen habe“, sagt die 51-Jährige. Zur FH Münster kam sie über einen Kollegen beim Osnabrücker Chemiekonzern HUNTSMAN, der sie auf die Stellenausschreibung aufmerksam gemacht hat. „Er sagte, dass dies die genau richtige neue Herausforderung für mich sei, und er hatte recht: Ich war sofort interessiert, auch wenn Vorlesungen noch Neuland für mich sind“, so Düttmann. „Nach den ersten Wochen an der Hochschule kann ich aber sagen: Durch die interaktive Lehre mit den Studierenden lerne ich so viel Neues dazu und habe viel Spaß dabei. Ich möchte Mentorin und Coach sein und den Studierenden einerseits die Freude an der Chemie im Kunststoff- und Polymerbereich vermitteln, aber andererseits auch die Perspektive der Industrie aufzeigen.“
Im Labor für Kunststofftechnologie und Makromolekulare Chemie entstehen unter anderem Kunststofffilamente – das Ausgangsmaterial, das 3D-Drucker benötigen, um Objekte herzustellen. TPU käme auch für die Filament-Herstellung infrage, so Düttmann. „Ich werde die Arbeit mit TPU in unserem Labor vertiefen und vorantreiben.“ Erfahrung im Bereich Führung, Mentoring und Coaching sammelte Düttmann als Entwicklungs- und Teamleiterin bereits in ihrer Arbeit bei HUNTSMAN. Nun möchte sie das Labor für Kunststofftechnologie mit seinen wissenschaftlichen wie studentischen Mitarbeiter*innen auf Augenhöhe leiten. „Ich arbeite mit dem Team intensiv zusammen, damit wir gemeinsam etwas an der FH Münster bewegen können.“
Auch in ihrer Freizeit hat die Mutter zweier Kinder mit ihrem Fachgebiet zu tun – denn unter anderem fährt sie gern Ski, und auch Skibrillen werden aus TPU gefertigt. „Den Kunststoff findet man wirklich überall, sowohl in der Freizeitgestaltung als auch in der Arbeit in der Industrie“, sagt sie und muss lachen. „Darüber hinaus belege ich Goldschmiede-Kurse und genieße als Ausgleich zur Tätigkeit im Labor die kreative Handwerksarbeit, deren Ergebnisse ich auch selbst gern trage.“